Ist Digitalisierung männlich?
Wiebke Brüssel
Mai 2017
10-2017
Wie es der Zufall wollte, nahm ich in der ersten Maiwoche an zwei Veranstaltungen zum Thema „Digitalisierung“ teil. Eine davon war eine Abendveranstaltung, eine ein ganztägiger Fachkongress. Bei der Abendveranstaltung waren sechs Gäste auf der Podiumsbühne – alles Männer. Beim Fachkongress gab es zwar eine Moderatorin, doch die über 20 Referenten und Experten auf der Bühne waren ausschließlich Männer. Ist Digitalisierung männlich?
Wenn das so wäre, müsste es dann ja eigentlich „der Digitalisierung“ und nicht „die Digitalisierung“ heißen. Aber Grammatik beiseite – warum waren bei diesen Veranstaltungen keine Frauen auf der Bühne?
Mir geht es hier nicht um Quoten oder Ungleichheit. Ich setze an dieser Stelle voraus, dass es keine Absicht war, nur Männer einzuladen. Bei der Abendveranstaltung wurde laut Einladung sogar eine Teilnehmerin angefragt. Ich vermute, dass sie den Termin nicht wahrnehmen konnte. Beim Kongress wäre bei so vielen eingeladenen Experten sicher Raum für mindestens eine Geschäftsführerin oder Vertreterin der Wissenschaft gewesen.
Ich finde, dass Frauen sich in diesem wichtigen Zukunftsbereich noch viel zu rarmachen.
Das muss aber nicht sein, denn dafür ist nicht immer ein MINT-Studium erforderlich: In der Welt der Digitalisierung gibt es so viele Anforderungen und Aufgaben, bei denen es auf andere Talente und Kompetenzen ankommt. Hier sind einige davon:
Das sind wirklich nur einige Anforderungen, die in unserer schönen neuen Welt an uns gestellt werden. Für jede davon bringen Frauen schon Kompetenzen mit oder können sie leicht erwerben. Ich hoffe, dass sich jetzt viele Leserinnen dieser Kolumne auf den Weg machen, um im weiten Feld der Digitalisierung mitzumischen. Einige von ihnen sehe ich dann demnächst bei einer Digitalisierungs-Veranstaltung - auf der Bühne.
Über die Autorin
Wiebke Brüssel ist Diplom-Betriebswirtin und Geschäftsführende Gesellschafterin des Strategiebüro Nord.
Das Strategiebüro Nord arbeitet für Unternehmen und Organisationen im privaten, sozialen und öffentlichen Bereich, für Gründer und für Firmen am Anfang ihrer Entwicklung.
Dabei geht es um individuelle Fragestellungen, die sich oft aus den Trends unserer Zeit ergeben. Hierfür entwickeln wir lösungsoffen und teamorientiert strategische Konzepte, die langfristig den Erfolg sichern.
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Dieser Beitrag erschien im Mai 2017 auf den Exxtra Seiten Bremen
(www.exxtraseiten.de).